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Lavendel (Lavandula angustifolia officinalis)

Familie der Lippenblütler (Lamiaceae)

Der Lavendel wurde zur Arzneipflanze des Jahres 2020 gekürt!

Weitere Namen

Nervenkräutlein, Römischer Thymian

Verwendete Pflanzenteile

Blüten

Beschreibung der Pflanze

Lavendel wird bis zu einem ½ Meter hoch. Die aufrechten Zweige dieses Halbstrauches tragen gegenständig angeordnet lineare bis lanzettliche ganzrandige graugrüne Blätter. Sie sind am Rand eingerollt, die unteren zeigen an beiden Seiten eine weißfilzige Behaarung. Die violetten Blüten stehen in Scheinquirlen, die eine unterbrochene Ähre bilden. Jeder Scheinquirl besteht aus 6-10 Blüten.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Eventuell mit dem Rosmarin

Standort

Lavendel gedeiht als mediterrane Bergpflanze im westlichen Mittelmeerraum. Dort entfaltet er sein heilkräftiges Aroma am besten in sengender Hitze. Lavendel wächst aber auch in heimischen Gärten und verzaubert Auge und Nase mit Farbe und Duft.

Blütezeit

Juli bis August

Sammelzeit

Lavendel sollte in den frühen Morgenstunden geerntet werden, weil dann der Wirkstoff in den Blüten am höchsten ist. Nach der Öffnung werden die Blütenstände gepflückt und getrocknet oder frisch verwendet. Sie werden in Bündeln kopfüber getrocknet. Sind die Blüten der getrockneten Lavendelsträuße abgerebelt, kann man die vierkantigen Stängel als duftende Feueranzünder verwenden.

Inhaltsstoffe

Bitterstoffe, Saponin, Gerbstoffe, ätherische Öle

Geschichte/Mythos

  • Lavendel, „Lavandula angustifolia“ kommt von „lavare“ = baden, waschen. Hier ist der Name Programm: Lavendel ist ein uraltes Badekraut, das Körper, Seele und Sinne reinigt und entspannt. Schon die Römer badeten am liebsten in Lavendel und wuschen ihre Kleider in Lavendelsud.
  • „Ausgezeichnete Heilpflanze“: Lavendel wurde zur Heilpflanze 2008 gekürt. Er beruhigt und entspannt, vertreibt Motten, duftet vorzüglich und soll dafür sorgen, dass sich ein Paar nie streitet, wenn es Blüten zwischen die Bettlaken streut.
  • Getrockneter Lavendel wurde in einem Beutelchen bei sich getragen, um vor dem bösen Blick geschützt zu sein.
  • Schon die alten Ägypter verwendeten den Lavendel, z. B. für die Einbalsamierung ihrer Mumien.
  • Lavendel wurde auch zur Herstellung von Parfüm verwendet, so heißt es zum Beispiel, dass im Grabe des Tutanchamuns, das für über 3000 Jahre verschlossen war, eine Salbe gefunden wurde, die immer noch nach Lavendel duftete.

Warum ist die Pflanze gesund? Was sagt die Volksheilkunde?

Auf vielfältige Weise wirkt der Duft von Lavendel beruhigend und reinigend auf den Menschen. Vor allem bei unruhigen Babys und deren Problemen hat sich der Lavendel bewährt. Lavendelkissen können hier Wunder wirken. Auch wirkt diese Heilpflanze harntreibend und krampflösend. Er hilft bei Asthma, Erschöpfungszuständen, Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Husten, Kreislaufbeschwerden, Magenkrämpfen, Migräne, Nervosität, Nervenschwäche, rheumatischen Schmerzen, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, entzündete Wunden und Gürtelrose. Der Tee kann für die innerliche und äußerliche Anwendung verwendet werden. Gibt man Lavendel in das Badewasser so wirkt er entspannend. In kleinen Kissen eingearbeitet hilft er Kleinkindern und im Kleiderschrank gegen Motten. Gegen Hautreizungen wirkt er als Zutat in Salben und Cremes.

Eigenschaften

beruhigend, schlaffördernd, krampflösend, durchblutend, desinfizierend

Rezepte aus der Volksheilkunde

Lavendel-Tee:

2 TL getrocknete Lavendelblüten

1 Tasse Wasser

Das kochende Wasser über das Kraut gießen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süßen. Bei Nervosität wird der Tee sehr gerne getrunken.

Lavendel–Öl

Lavendel-Öl lindert Nervosität und auch bei Husten kann man sich die Brust vor dem Schlafengehen mit diesem Öl einreiben. Als wohltuendes Bad werden 10 – 20 Tropfen mit 3 Esslöffel Sahne vermischt und dem Badewasser hinzugetan. Um dieses wundervolle Öl herzustellen, benötigt man 5 Handvoll Lavendelblüten die in ein Schraubglas gelegt werden und mit ca. 500 ml Speiseöl nach Wahl übergossen werden. Die Blüten müssen vollständig bedeckt sein. Verschließen und für 4 – 6 Wochen an einen warmen, aber nicht sonnigen, Ort durchziehen lassen. Täglich kontrollieren und schütteln und auf mögliche Schimmelbildung achten. Danach abfiltern und in eine sterilisierte Flasche umfüllen. Bei kühler Lagerung ca. 1 Jahr haltbar.

Rezepte aus der Küche

Der Lavendel findet bei mir Verwendung als Gewürz, Badewasserzusatz, Duftkissen, gegen Insekten, für Marmeladen, Speiseeis, Essig, Kekse, Öl, usw. Lavendel ist sehr vielfältig!

Ich verwende Lavendel gerne für meine selbstgemachte Seifen !

Seht mal in meiner Kreativ-Ecke, da biete ich Euch zwei kleine runde Handseifen (4 cm) als Geschenk für 8 Euro an.